Mit dem Kind an alte Lieblingsorte zurückkehren, deren Schönheit man vor Jahren schon erbeutet hatte. Damals noch ohne Kind, mit noch mehr Sehnsüchten. Mühle, Steg, Schilf, Wasser und das gegenüberliegende Ufer leuchten wie ehedem in novembermatten Kupfer.
Aber sonst ist alles anderes. Man erklärt die Funktion der Windmühle, was das technikbegeisterte Kind mit einem wissenden „ja, ja!“ quittiert, man sammelt mit dem Kind Steine, die es vom Steg ins Wasser werfen kann und gibt das Versprechen, im Sommer hinunterzutauchen und die Steine wieder raufzuholen. Dann geht es den irrsinnig steilen Weg hinab zum Fischrestaurant Arielle und man spricht jetzt laut aus, was man damals nur dachte, was man sagen würde, wäre man mit einem Kleinkind hier: „Bitte lauf langsam, mein Schatz, Mama hat keine Lust auf blutende Nasen!“ An der Promenade staunt das Kind über die himmelhohen Reusenstangen und kitschigen Muschelbänke und lässt sein Matchbox auf dem Rücken eines gestrandeten Fischerbootes herabsausen. Insgeheim wünscht man sich, etwas von der Magie, die man schon damals an diesen Orten spürte, würde sich auf das Kind übertragen. Natürlich kindgerecht, ohne den latenten Schmerz der Wehmut, den Mama damals wie heute verspürt, einfach als Quelle schöner, stark und glücklich machender Erinnerungen.
Das ist sehr schön. Wie aufrecht er schon dasteht.
Ja, er steht schon sehr selbstbewusst mit seinen Beinchen im Leben.