Foto: Marlen Mueller
O.k., das ist mein drittes Blog, aber dafür mein erstes Buch. Es handelt von Liebe, Hass, Mord- und Totschlag, ein klassischer Familienroman eben. Ferner geht es um schlecht versteckte Briefe, düstere Gemäuer und die Furcht vor Zeppelinen. Meine Therapeutin hat jedenfalls ihren Spaß.
Am Montag nun wurde ich dem Schutz des heimischen Schreibkerkers entrissen und auf die Bühne des Jour Fitz gezerrt. Man kann von einem regenichten Montag im Juli nicht viel erwarten, aber die Hütte war voll, die Mitlesenden großartig und ich am Ende des Abends ruhig und froh. Und wie immer zu zweit.
Und ich war nicht da… /(Schön sieht das aus hier!) /(Und auf „hier“ reimt sich Bier!!)
Ja, das ist traurig!
(Habe Einladungen verschickt über Facebook, ist halt schon verdammt praktisch! Jetzt meld dich mal endlich an! Oder auf Google+!)
Ach, und Prost! (Wann und wo?)
Die Angst vor Zeppelinen hat mich sogleich fasziniert. Ich habe extra in der wunderbaren Liste der Phobien nachgesehen, ob es einen wissenschftlichen Namen dafür gibt. Aber es scheint ein Einzelproblem zu sein, ich fand nur die Angst vor Eisenbahnen, die Amakaphobie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Phobien
Es muss schrecklich sein, eine Phobie zu haben, aber diese Liste finde ich sehr erheiternd. Am besten gefällt mir die Angst vor Wissen – Epistemophobie. Das gibt’s. Die Aufzählung der wesentlichen Inhalte Ihres Buches klingt vielversprechend.
Man kann sich also vor tausend unwahrscheinlichen Dingen gruseln, aber ausgerechnet so etwas furchteinflössendes wie ein bedrohlich vor sich hin gleitendes Luftschiff wird nicht eigens benamt! Naheliegende Begriffe wie Aerophobie und Aviophobie sind leider schon besetzt. Mir fällt nur Aeromobil(o)phobie ein! —- Und, kreisch, siehe da!
Und ich dachte bisher, Sie lieben diese Schiffe…
Ja, natürlich, mein Blog-Ich ist und bleibt Zeppelinführerin. Aber mein Real-Life-Ich ist fasziniert und furchtsam zugleich.
Der letzte der im mehrfachen Wortsinn in die Luft geflogene Zeppeline gleitete noch ca. 20 Stunden vorher über mir und veranlasste mich zu einem kurzen gedanklichen Mitflug, weshalb ich das Unglück auch ein klein wenig persönlich nahm.
Bei mir sind es die immer wieder zu sehenden, über 70 Jahre alten und mit blecherner Hurrastimme kommentierten Schwarzweiß-Filme von gigantischen Luftsauriern mit silberner Haut und NS-Insignien, die allergisch auf amerikanische Flughäfen reagieren, welche mein nicht allzu positives Grundbild prägen.
Traurig. –
Wobei die Nazis die Luftschiffe nicht sonderlich mochten. Nach der Feuersbrunst von Lakehurst haben sie die Flotte nach und nach abgewrackt.